Meer

Das weite, endlose Meer...voller Inseln, Geheimnisse und Gefahren. Nicht nur Piraten treiben hier ihr Unwesen. Meistens ist es stürmisch, dunkel und gefährlich aber es kann auch seine schönen Seiten haben.

Kenji und Geisterhändler: ~Fantasy Zone, Insel Fortuna~

Bis jetzt hat es gut geklappt, ausser ein paar Aussetzer und das ich danach zu sehr erschöpft war, aber ich steckte das leichter weg als Scat. Ich hörte ihm aufmerksam zu als er weiter erzählte und nickte an manchen Stellen leicht zur Bestätigung seiner Worte. Offenbar kannte er sie ja wirklich gut, ob sich die beide Mal getroffen hatten? Obwohl er wahrscheinlich eben so gut über mich bescheid wusste, woher er das Wissen auch hatte. “Ihr scheint sie gut zu kennen. Aber woher wisst ihr das alles? Ich mein, ich hab euch nie getroffen oder gesehen. Seit ihr aus der realen Welt?“

Geisterhändler

Der Junge wurde mir langsam wirklich sympatisch, einfach wegen seiner Art. "Ich kenne sie gut genug um zu wissen das sie einmal fast ertrunken ist und seitdem Angst vor Wasser hat." meinte ich fast schon beiläufig und fuhr dann fort: "Ich weis was ich weis weil ich es weis" antwortete ich nur geheimnisvoll. "Reale Welt? Ist diese Welt denn nicht real?" war alles was ich zu seiner letzten Frage sagte, begleitet von einem wissenden Lächeln.

Dieser alte Mann wurde mir immer seltsamer, schon wegen seiner Aussage dass er weis was er weis, weil er es weis. Das sagte genau gar nichts aus und beantwortete meine Frage auf keinster Weise, fand ich. Und dann noch ob diese Welt nicht real sei, als ob er mich zum Narren halten wollte. “Doch, aber ich bezeichne die Welt, von der ich komme, als die reale Welt. Ich kann nicht erklären was das hier ist.“, an dieser Stelle machte ich eine Geste um auf momentane Umgebung zu deuten, “Aber das ist nicht so wichtig. Weshalb wollt ihr mich in Magie unterrichten? Was bezweckt ihr damit oder erhofft ihr euch?“

Geisterhändler

"Was man als reale Welt bezeichnet ist die Sache eines jeden einzelnen, aber wer weiß schon ob es die eine reale Welt wirklich gibt. Wie diese Welt heißt kann ich dir auch nicht sagen, aber das Meer durch das wir fahren wird Mare Tenebrosum genannt und die Insel von der du kommst heißt Fortuna..auch wenn das Glück sie schon lange verlassen hat. Und ich will dich nicht in Magie unterrichten, ich werde es. Weil dir das sonst keiner zeigen kann und nicht mehr viel Zeit bleibt" 

Also ist er nicht allwissend, daher kann ich ihn wohl als Fährmann ausschliessen, der mich nur holen gekommen ist, um mich sicher ins andere Reich zu befördern. Scheinbar hatte er aber dennoch konkrete Pläne mit mir. Auch warf er mehr Fragen in mir auf, als er beantwortet. “Damit ich auch nachkomme. Wir befinden uns in Mare Tenebrosum und kommen von der Insel Fortuna, also von der Insel wo King Kong lebt und was sonst noch dort alles herumkriecht. Und sind wir auf dem Weg nach? Und weshalb haben wir keine Zeit? Wer sind die anderen zwei, die du erwähnt hast?“ Nach einer kurzen Pause fügte ich noch kurz an. “Ich habe keine zwei Münzen…“ Falls die Mythologie doch stimmen sollte. Der Fährmann handelt schliesslich auch mit Geister.

Geisterhändler

Ich hörte dem Jungen aufmerksam zu als er weiter fragte und antwortete auch. "Genau. Und wir sind auf dem Weg nach Alcynoeum, wobei wir vielleicht noch einen Zwischenstopp machen werden. Wir haben keine Zeit weil der Kampf näher kommt, der Kampf den ihr 4 gemeinsam bestreiten und gewinnen werdet." Als er dann meinte er habe keine 2 Münzen lachte ich schallend los, die Vorstellung das er mich für den Fährmann hält war einfach zu komisch. "Keine Sorge Junge, die brauchst du noch lange nicht" meinte ich amüsiert als ich mich wieder halbwegs eingekriegt hatte.

Ich lachte unsicher mit und dachte innerlich dass er es sehr wohl ist. Wer nennt sich schon Geisterhändler und fährt mit einem Schiff durch die Gegen auf dessen sich nur er und schemenhafte Gestalten herumtreiben. Soviel dazu. Er behauptete das es einen Kampf gibt, der auch bald eintreffen sollte. “Nun, dann gehe ich von der Annahme aus, dass sie mich gesucht hatten. Aber wer ist der Feind? Alcynoeum?“ Von diesem Name hatte ich noch nie was gehört, aber wenn wir schon auf dem Weg dorthin waren, könnten das ja die Gegner sein. Und wenn der alte Mann denkt, das fier Leute ausreichen werden, dann dürften die Gegner nicht allzu gross oder allzu viele sein.

Geisterhändler

"Oh nein, ich habe dich nicht gesucht. Nur gefunden. Und der Feind...wir sind uns nicht sicher. Es könnten die Klabauter sein, die Piraten oder der dunkle Teil des Meeres an sich..." antwortete ich geheimnisvoll. "Alcynoeum ist die Korallenstadt, die Seesterninsel die wie eine schwimmende Festung im Meer treibt. Nicht viele wissen wo sie zu finden ist aber die die sie entdecken erlernen viel neues, wenn auch nicht immer das beste...Du solltest jetzt schlafen." wechselte ich plötzlich das Thema und stand auf um eine Tür zum Nebenraum zu öffnen wo ich schlafen würde. "Lass dich nicht von den Geistern verschrecken" meinte ich noch und schloss dann die Tür hinter mir. Das rumstehende Bett würde er ja wohl auch selber finden.

Nun wurde ich in einen Konflikt hineingezogen, dessen Ausmass ich noch gar nicht kannte. Ich seufzte als der Geisterhändler meinte ich sollte schlafen, ehe er sich zurück zog mit dem Rat ich solle mich von den Geister nicht erschrecken lassen. Anstatt mich nach dem Bett umzusehen ging ich nach draussen, um etwas frische Luft zu schnappen. Er gab mir einiges zum nachdenken, bevor ich auch nur ein Auge zukriegen würde. Der Sturm hatte sich inzwischen auch gelegt und die See war still. Nur der Nebel war noch. Es tummelten sich hier einige Geister herum, aber sie schienen mir keine Beachtung zu schenken, sondern gingen ihrer Tätigkeit nach. Ich lehnte mich an die Reling und starrte ins Leere hinaus. Nachdem einige Zeit verstrichen war und ich beinahe eingeschlafen wäre begab ich mich zurück zur Kajüte und warf mich ins leerstehende Bett, welches ich nach kurzer Suche fand. Ich war auch schnell eingeschlafen.

Geisterhändler

Als ich am nächsten Morgen aufwachte schlief der Junge noch und ich gönnte ihm das auch. Sollte er sich ruhig ausruhen, dann würde er später zumindest bei den Magieübungen besser sein. Leise ging ich hinaus aufs Deck, wies die Geister an langsamer zu fahren und wartete dann Pfeife rauchend und auf dem Boden sitzend darauf das er aufwachen würde.

Ich wachte auf und war etwas überrascht, bis mir die Ereignisse von gestern wieder in den Sinn kamen. Dieser alte Seefahrer hatte mich ja aus der Klemme geholfen und wollte mich nach intensivem Gespräch schliesslich in Magie unterrichten. Ich setzte mich zuerst auf, rieb mir die Augen, streckte meine Arme aus und ging anschliessend auf Deck. Dort wartete der Mann bereits in seiner gewohnten ruhiger Art am Pfeife rauchen. “Morgen“, begrüsste ich ihn und war gespannt was er nun zu erzählen hatte.

Geisterhändler

Nach einer Weile kam der Junge dann auch schließlich raus und begrüßte mich. "Guten Morgen" erwiderte ich seinen Gruß und schaute zu ihm. "Setz dich doch." meinte ich nur leicht mit der Pfeife vor mich deutend. So gut er auch glaubte das er in Magie war, ihm fehlten die Grundlagen, das innere Verständnis so wie Scathach noch die Kontrolle über das Weltenwechseln fehlte. Sie spürte noch nicht wie die Welten beschaffen waren, konnte es nur grob bestimmen aber dem konnten wir in Alcynoeum noch abhelfen, ich war mir sicher das Urvater etwas passendes hatte.

Ich setzte mich im Schneidersitz vor ihn und stütze meine Hände auf die Knie. Ich blickte ihn erwartungsvoll an, welche Übung er machen wollte oder doch noch irgendwas zu erzählen. Ganz unbegabt war ich ja doch nicht, denn immerhin hatte ich das Feuer schon für manches verwendet. Und wann wollte er die anderen trainieren oder war er der Ansicht, dass nur ich es nötig hatte?

Geisterhändler

Ich lächelte leicht als er meiner Aufforderung nachkam und schaute in den Himmel hoch der sich trotz des Nebels klar über uns erhob. "Du hast bereits erfolgreich Feuer eingesetzt, das weis ich. Allerdings weist du weder woher das ganze kommt noch wie du deine Kraft besser einsetzen kannst. Daran sollten wir arbeiten." meinte ich nur. "Zeigen kann ich dir nichts. Geh einfach in dich, finde das Feuer in dir selbst und lerne daraus" war alles was ich sagte. Meditation war der beste Weg zum Verständnis.

Ich hob leicht die rechte Augenbraue, als er meinte er könne mir nichts zeigen, sondern müsste alles selber herausfinden. Was war das für eine Lehrstunde? Er scheint auch das Ganze gelassen zu nehmen, obwohl er gestern meinte dass wir nicht viel Zeit hätten. Wie dem auch sei schloss ich die Augen und begann mich zu konzentrieren. Ich konnte das Feuer durchaus wahrnehmen, aber wie sollte ich wissen woher es kommt. Es umgab mich, es war in mir. Schon immer, nur konnte ich es spüren und nutzen. Seit ich den Torbogen durchschritten hatte. Meine Kraft verliess mich auch nicht, als ich einen kurzen Ausflug in die reale Welt machte. Womöglich lag es an diesem steinernen Bogen in dieser Höhle, wo die sich auch immer befand.

Geisterhändler

Während der Junge die Augen schloss begann ich mit leiser Stimme zu erzählen, führte ihn den richtigen Weg um sich selbst und die Quelle seiner Macht zu finden. "Die Kraft mit der du dein Feuer nützt war schon immer in der vorhanden. Es brauchte nur den richtigen Auslöser um sie zum Vorschein zu bringen. Jetzt musst du die Quelle finden...bei manchen ist es ein Tor, bei anderen eine Perle oder einfach nur ein Licht. Finde es, lerne den Kraftaustritt zu regulieren. Lerne von dem Feuer selbst warum es dir nicht schadet, warum es sich von dir kontrollieren lässt. Deine Kraft hat zwei Seiten, wie du selbst auch...eine die andere wärmen kann, die Leben spendet und die andere zerstörerische die in der Lage ist alles auszulöschen."

Es war schwer sich auf zwei Dinge gleichzeitig zu konzentrieren. Mich selbst zu erforschen und dabei dem alten Herr zuhören. Die Quelle sollte ich also finden, um die Kraft besser zu regulieren. Das war einfacher gesagt als getan. Wer konnte schon von sich behaupten wie sein Inneres aussieht. Das einzige was ich tief in mir vernahm war ein regelmässiger Puls wie das Herz, nur eben magisch veranlagt. Als ich mich in Meditation befand, bildeten sich langsam Flammen um mich.

Geisterhändler

Aufmerksam beobachtete ich den Jungen, zog ihm aber mit meinem Pfeifenkopf eins über als um ihn herum Flammen erschienen. "Nicht rauslassen! Nur finden und lernen." wies ich ihn zurecht, fuhr aber schon im nächsten Moment fort. "Die meisten unterteilen Magie in 3 Gruppen...fassbare Magie, innere Magie und Weltenwanderermagie. Sie sind auch unterschiedlich schwierig zu nutzen, fassbare Magie ist einfach weil man etwas hat worauf man sich konzentrieren kann. Innere Magie wie deine ist schwieriger weil man die Quelle erstmal finden muss. Am kompliziertesten ist Weltenwanderermagie, die meisten brauchen ein Hilfsmittel um gezielt damit zurecht zu kommen."

Ich wurde jäh unterbrochen in der Meditation, als mich dieser Seefahrer eins mit der Pfeife überzog. Verwirrt und etwas verärgert schaute ihn zuerst an, als er meinte ich solle das Feuer nicht rauslassen. “Sobald ich mich darauf konzentriere kommt es zum Vorschein, ich kann nichts dagegen machen.“, meinte ich zu meiner Verteidigung und begann nochmals von Vorne, wobei dasselbe Resultat erzielt wurde. Weil ich aber fürchtete wieder geschlagen zu werden, war das Feuer diesmal deutlich aggressiver und versuchte mich zu schützen.

Geisterhändler

Ich schmunzelte als der Junge mich verärgert ansah und von dem kleinen Schlag völlig aus der Fassung gebracht wurde. Daran mussten wir noch arbeiten. "Oh doch, du kannst. Das ist genau was du lernen sollst: dich darauf konzentrieren ohne das die Kraft sich selbstständig machst. Du kontrollierst das Feuer, nicht das Feuer dich." erklärte ich und wies mit einer unmerklichen Handbewegung einen Geist an sich mit einem Eimer Wasser bereitzustellen. Tatsächlich waren die Flammen diesmal auch aggressiver und prompt wurde ihm der Eimer kaltes Salzwasser übergekippt und das Feuer damit erstickt.

“Was zum Henker!“, rief ich aus, als ein Eimer mit Salzwasser über mich entleert wurde. Ich strich mir die nassen Haare aus dem Gesicht und schaute ihn mit einem Blick an, ob das wirklich sein Ernst sei. “Du lässt mir nicht mal die Chance es zu kontrollieren, sondern unterbrichst mich ja die ganze Zeit. Es ist nicht so einfach, weisst du.“, meinte ich etwas verärgert und begann wieder von Vorne, wobei auch diesmal nach einer Weile Flammen um mich züngelten und den Geisterhändler böse anzufauchen schienen.

Geisterhändler

"Du sollst es auch nicht kontrollieren nachdem es ausgebrochen ist sondern es gar nicht erst ausbrechen lassen und solang du das nicht schaffst werde ich dich immer wieder unterbrechen." warnte ich ihn vor und wartete dann ab wie es weiter ging. Kaum tauchten die Flammen auf erwischte ihn auch wieder ein Eimer Salzwasser und dieses Spielchen ging noch eine Weile so weiter bis er völlig durchnässt und vermutlich auch entnervt war.

Ich konnte es schon fast spüren was meine Quelle war, kurz vor dem Ziel angekommen erwischte mich aber wieder ein Eimer und ich verlor jegliche Konzentration. Erschöpft legte ich mich rücklings hin und starrte keuchend in den Himmel. Der ganze Tag war bereits so verlaufen ohne dass ich Fortschritte gemacht hätte. “Ich hab Hunger“, meinte ich nach einer Weile, als sich mein Atem beruhigt hatte.

Geisterhändler

Selbst wenn er nicht offensichtlich Erfolg bei seinen Bemühungen hatte so war ihm zumindest anzurechnen das er es immer weiter versucht und ich spürte das er kurz davor stand die Quelle zu finden. "Dann iss etwas" meinte ich nur als er schließlich sagte er hätte Hunger und hielt ihm die Hand hin um ihm aufzuhelfen.