Saeculum - Maledicat Pristis

Ich lag einfach nur zusammen gekrümmt da, presste beide Hände auf meinen Bauch und schaute erst auf als der König herein kam, mit einem süffisanten Grinsen auf den Lippen. "Nun, wie geht es denn meiner neuen..Errungenschaft?" meinte er nur und umrundete mich leicht. "Was...was haben sie.. getan...?" flüsterte ich nur, erwartete nicht mal eine Antwort darauf. Dennoch gab er mir eine. "Sagen wir es so, du kommst in den Genuss einer...außergewöhnlichen Erfahrung. Es wird nicht mehr allzu lange dauern dann solltest du die Auswirkungen meines kleinen Zaubers selber merken." Damit verließ er mich dann auch wieder und ließ mich alleine in der nur mäßig von Magie erhellten Zelle zurück.

Ich war nun...eine Sklavin? Man hatte mir ein Halsband umgelegt, das meine Kräfte sogar noch stärker unterdrückte und ein Diener des Hauses hatte mich angewiesen was meine täglichen Aufgaben waren und wo ich zu schlafen hatte. Die Besitzer wollten sich wohl nicht mir jemand niederes abgeben...
Zu meinen Aufgaben gehörten Gartenarbeit, Putzen und Kochen, Frauenarbeit wie sie angeblich im Buche steht, doch ich fand mich recht schnell damit ab. Abends konnte ich kaum schlafen, vorallem da die Bauchschmerzen immer wiederkehrten...doch da war auch was anderes...ich fühlte wie leicht etwas an meinen Bauch trommelte...war ich...nein...und Conri? Ich war schwanger?

Ich schaute ihm irritiert nach und verstand beim besten Willen nicht was er meinte. Darauf konzentrieren konnte ich mich allerdings auch nicht wirklich, hatte viel zu starke Schmerzen dafür. Die nächsten Wochen verliefen relativ ruhig...ich bekam zwei Decken die es auf dem Steinboden wesentlich bequemer machten und genug zu essen, auch wenn ich mir sicher war das da irgendwas beigemischt war weil ich mich dauernd schläfrig fühlte und manchmal gefühlte Tage verpasste. Außerdem war mir öfters schlecht und ich musste mich übergebe, was den König der immer wieder nach mir schaute aber nur zu erfreuen schien. Wenigstens hielt er den Raum sauber...und er nahm mir meinen Mantel nicht weg, was ich ihm trotz allem hoch anrechnete. Dennoch machte ich mir Sorgen um Miku und fragte mich wie es ihr wohl ging...aber dann kam auch schon wieder ein Vollmond und ich vergaß das halb. Von meinem Fesseln gelassen wurde ich da nämlich nicht und konnte mich dementsprechend auch nicht verwandeln was mich halb wahnsinnig machte auch weil die Bauchschmerzen da noch schlimmer schienen als vorher.

Es verging lange Zeit, Monate umgenau zu sein und jeden Tag musste ich an Will denken, wie es ihm ging und ob er überhaupt noch am Leben war. Mein Bauch förmte sich immer ründlicher und das entging trotz mehreren geheimhaltung versuchen auch nicht dem Dienstpersonal und damit auch nicht den Inhabern dieser Villa. Eines Tages war es dann soweit, die Wehen begannen und das Kind wurde geboren...unspektakulär...wie jede Frau ihr Kind gebären würde, doch ich hatte ein schräges Gefühl dabei...als fehlte etwas. Die Geburt gab mir für kurze Zeit meine Magie zurück, lang genug um festzustellen was passiert war. Ich musste nur noch 1 und 1 zusammen zählen. Der König hatte mir ein Kind genommen...was war damit passiert und warum hatte er es getan??
Schützend hielt ich meins in Händen, ich dachte schon ich durfte es trotz des Sklavenstatuses behalten...doch bei meinem Glück, war es natürlich anders, ich schrie sie an, griff wilkürlich das Personal an, als mir das Kind genommen wurde...doch es endete nur damit, dass ich eingekerktert in einer Zelle landete, mir gedroht wurde das meinem Kind etwas passierte und ich mich gefälligst zusammenreißen sollte. Doch es ging nicht...wie könnte ich auch?

Mir ging es in den nächsten Monaten nicht gerade besser..es wurde eher schlimmer. Die Übelkeit ging schließlich vorbei, dafür merkte ich eine deutliche Gewichtszunahme und fragte schließlich auch den König was mit mir los war, da ich nun auch Schmerzen hatte als würde sich in mir irgendwas bewegen und das tat wirklich weh. Er eröffnete mir dann mit einem fast schon strahlenden Gesichtsausdruck das ich schwanger war, was ich ihm erstmal gar nicht glauben wollte aber nach einem weiteren Monat schließlich akzeptierte...so wie ich an Gewicht zugelegt hatte konnte es ja gar nichts anderes sein. Wie das möglich war wollte ich überhaupt nicht so wirklich wissen, hatte ich doch schon genug Schmerzen die mich ablenkten. Irgendwann war es dann schließlich bereit...man traf alle Vorbereitungen für die kommende Geburt und der König sorgte dafür das sein Arzt mich untersuchte. Eines Nachts ging es dann los, die Schmerzen wurden noch schlimmer und kamen in deutlich spürbaren Abständen wieder, was soweit es mir erklärt worden war eindeutig Wehen waren. Mir war völlig egal was es war, schrie ich mir doch einfach nur die Seele aus dem Leib weil es so unsagbar weh tat ohne das ich etwas dagegen unternehmen konnte oder es irgendwie weiter ging. Zu meinem Leidwesen dauerte es eine ganze Weile eh überhaupt jemand kam und dann war ich schon so geschwächt das man mich nur mit Mühe wach halten konnte. Unter Betäubung stehend bekam ich kaum mit wie das Kind per Kaiserschnitt auf die Welt geholt wurde und driftete kaum das ich den ersten Schrei gehört hatte so weit ab das man mich auch für tot halten könnte. Die Wunde am Bauch wurde halbwegs vernäht, heilte sie doch von alleine und das Kind wurde vom König weggebracht.

Ich verbrachte die nächsten Tage weinend in meiner Zelle...als die Tränen trockneten, kam ich endlich zur Vernunft: Ich musste verschwinden, Hilfe suchen und meinem Kind, sowie Conri retten!
Mit bloßer Entschlossenheit und Willenskraft trat ich die Tür ein. Magie funktionierte nicht und die Tür war auch nicht wirklich stabil. Leise schlich ich durch die Zimmer, suchte in letzter Hoffnung nach meinem Kind, doch nichts fand ich...schweren Herzens begann ich zu dieser späten Stunde über die Mauer des Anwesens zu klettern. Viele Wachen waren unterwegs und ich musste aufpassen nicht gesehen zu werden, vermutlich wäre ich dann Tod und mit mir meine Familie.
Ich überwand die zehn Meter Stein und kletterte auf der anderen Seite wieder herunter, schaute ein letztes Mal zurück und rannte dann in den dunklen Wald hinein...

Ich bekam wirklich nichts mehr mit und nach einer kurzen Untersuchung nach der man erklärte das ich sogut wie tot war brachte man mich einfach weg und war mich außerhalb der Stadtmauer auf einen Müllberg. Jetzt wo der Plan des Königs aufgegangen war nutzte ich ihm eh nichts mehr und als ich schließlich zu mir kam verwandelte ich mich mit letzter Kraft in einen Wolf und tapste langsam in den Wald davon. Die ganzen Schmerzen, das eingesperrt sein und vor allem die Unterdrückung meines Wolfteils hatte mich ziemlich mit genommen. Miku hatte ich fast vergessen, behielt sie nur im Unterbewusstsein genau wie das letzte bisschen Mensch das ich mir bewahrt hatte. Nun war ich wirklich mehr Wolf als Mensch, kam auch gar nicht auf den Gedanken mich zurück zu verwandeln und schloss mich schließlich einem Wolfsrudel an das tief im Wald lebte, weit ab von den Menschen. Abgesehen von meiner Augenfarbe war ich nicht mehr von ihnen zu unterscheiden, dachte auch nicht mehr darüber nach. Sogar der König hörte auf Werwesen zu jagen, war sein Plan nun endlich erfüllt und widmete sich ganz der Erziehung seines..unseres..Sohnes.