Saeculum - Maledicat Pristis

Es war etwas ungewöhnlich, er unterdrückte die Wolfskräfte, das spürte ich. Seine Häne auf meinem Bauch waren angenehm und kanns anders wie jede andere Berührung von ihm, die ich bisher erleben durfte. Ich streichelte ihm zärtlich hinter dem Ohr und erwiderte etweiige Küsse.
Es war als würde ich im siebten Himmel schweben, mein Bauch kribbelte leicht unter seiner Hand und ich schob ein lächeln hervor.

Ich ging sanft weiter, küsste und streichelte sie immer weiter und zog ihr und mir dann auch langsam die Sachen aus. Sie konnte jederzeit sagen wenn es ihr nicht gefiel, dann würde ich aufhören aber es schien nicht so und es war ein wirklich schönes Gefühl. Sogar der Wolf blieb fast von ganz alleine weg, ich hatte zum ersten Mal kaum Mühe ihn zu unterdrücken. Vorsichtig ging ich weiter und hoffte einfach es würde ihr gefallen.

Ich lächelte, ließ alles fröhlich über mich ergehen. Es tat gut einem Menschen so nahe zu sein, ihm vertrauen zu können und jemanden zu haben, der für einen da war.
Sanft küsste ich ihn ebenfalls, kuschelte mich an ihn und störte mich nicht wirklich daran das ich nun nackt da lag. Es war das erste Mal in meinem Leben das ich zu einem anderen Menschen so heftige Gefühle entwickelt hatte.

Ich ging langsam immer weiter, hatte längst auch meine eigenen Sachen ausgezogen und tat nun wirklich alles um ihr das ganze so angenehm wie möglich zu machen. Alles was ich dabei tat war mich auf meinen Instinkt verlassen, den menschlichen diesmal.
♥♥♥♥♥♥
Danach lag ich leicht schwer atmend neben Miku und hielt sie sanft lächelnd im Arm. Das war einfach nur schön gewesen, ich hatte nie gedacht das es etwas so schönes sein konnte und Miku hatte es anscheinend auch gefallen.

Ich lächelte ebenfalls, es war wirklich das schönste, das ich mit einer anderen Person gemacht habe, gewesen. Noch nie hatte ich solche Emotionen gespürt...leicht drehte ich mich zur Seite und küsste ihn sanft auf die Lippen.
Schweigend um den Moment nicht zu ruinieren kuschelte ich mich an Will und schloss lächelnd die Augen, mehr weil es schön war und nicht weil ich müde war.

Ich lächelte als sie sich an mich kuschelte und hielt sie im Arm, schloss ebenfalls die Augen weil es einfach so schön war. Manche Momente waren einfach zu schön als das man sie unterbrechen sollte. Inzwischen vertraute ich ihr längst voll und ganz, lernte auch langsam besser mit den Menschen umzugehen und auch nicht so offen zu zeigen das ich Wolf war, was es leichter machte mit den Dorfbewohnern zu leben.

Ich kuschelte mich an ihn und blieb einfach so liegen. Er war mein ein und alles, etwas das ich nie wieder hergeben wollte, selbst wenn es bedeutete das ich dafür sterben müsste. Vorsichtig hielt ich die Augen geschlossen, drehte mich zu ihm und schlief dann ruhig ein.

Ich schlief ruhig neben Miku und in den nächsten Tagen begann ich dann auch mich mehr an die Dorfbewohner zu näheren, als hätte dieses Erlebnis das letzte Eis gebrochen das nötig war um mein Vertrauen zu ihnen langsam aufzubauen. Und sie entdeckten auch langsam das ich nicht die Bestie war für die sie mich hielten und auch ein ganz guter Jäger.

Die nächsten Tage verliefen ruhig, mit Freude konnte ich beobachten wie Will sich immer mehr ins Dorfleben einbrachte, ich konnte gar nicht stolz genug auf ihn sein. Doch jedes Glück hatte irgendwann ein Ende...
Eines Tages gegen Nachmittag wurde ich zu einer Jägerkonverrenz gerufen. Zwar war ich nicht mir offiziell eine Jägerin, aber scheinbar war es wichtig.
"Brüder und Schwestern, Drésna wurde heute überrant, es war die letzte Bastion zwischen uns und den königstreuen Truppen...wir müssen uns in Teams aufteilen und die Gegend beobachten, unser Anfüherer leitet derweil die Evakuierung ein...der König weiß, wo wir uns aufhalten."
Das war schlimm...schlimmer als gedacht. Nach der Versammlung suchte ich Will und wollte ihm von der schlechten Nachricht berichten.

Ich war gerade im Haus als Miku kam und mir die schlechte Nachricht brachte das der König mit seinen Truppen näher kam. "Heißt das...wir müssen uns trennen..?" fragte ich als erstes und streifte wieder nervös über die Narben an meinen Händen, ein Tick den ich wohl nicht mehr los werden würde. Weg von ihr wollte ich nicht, aber mit den Jägertruppen würde ich kaum mit dürfen. Außerdem war ich ein Werwolf und auf die hatte es der König ja abgesehen...

"Nein...die brauchen jede Hilfe, die sie kriegen können...das heißt du kannst mit mir mitkommen, aber nur wenn du willst." erklärte ich. Klar wollte ich das er mitkam und sicher würde er zustimmen, aber ich wollte nichts über ihn hinweg entscheiden, er war ein Mensch, wie wir alle auch. Ich packte unterdessen einige Sachen zusammen und auch das Jägerschwert, welches mir noch nicht weggenommen wurde, band ich an meinem Rücken fest. Als ich dann fertig war, wartete ich auf Will's Antwort.

"Ich komm mit" sagte ich nur als sie mit Packen fertig war und holte nur meinen Mantel, mehr besaß ich ja nicht. Selbst wenn ich jetzt schon eine Weile im Dorf gelebt hatte so war ich doch immer noch ein Stück Wolf und konnte mir nicht vorstellen mehr zu besitzen als die Sachen die ich am Leib trug.

Ich nickte zustimmend und freute mich das er mit wollte.
Es dauerte nicht lang, da wurden wir auch schon in eine südliche Region geschickt, an der Grenze des Dorfes. Dort sollten wir also nun Wache halten, bis im Dorf alles abgeschlossen war. Fast schon gelangweilt lehnte ich mich an einem Baum, nachdem ich Will einen flüchtigen Kuss auf die Wange gab.
"Das wird wohl erst mal nicht ganz so spannend. Ich glaub kaum das wir hier soleicht angegriffen werden können, vorallem wegen der Barriere."

"Das kann man nie wissen..." meinte ich nur und ging ein Stück weg um dort ebenfalls Wache zu halten. Der Vollmond war zuweit entfernt als das ich besonders stark war, dafür spürte ich die Barriere deutlich genug um sie nicht zu übertreten. Aufmerksam beobachtete ich den Wald, darauf achtend das uns jederzeit irgendwer angreifen könnte.

Ich trällerte leise eine Liedchen vor mich hin, es vergingen Stunden ohne das etwas spektakuläres passierte. Vielleicht war es schon zu Feindkontakt gekommen, nur wir waren auf der anderen Seite...doch selbst die paar Jäger die mit Proviant zu uns geschickt wurden, wussten nichts. Seufzend wartete ich weiter am Baum und schaute immer wieder verliebt zu Will hinüber.

Ich konnte mich nicht so ganz konzentrieren weil Miku Liedchen summte und ihr Geruch mich ablenkte. Deswegen bemerkte ich auch den Pfeil mit dem Betäubungsmittel erst als er mich am Arm traf. Zuerst versuchte ich noch ihn raus zu ziehen, schaffte es auch aber das Zeug hatte sich bereits in meinem Körper verteilt und ich konnte nicht mal mehr Miku warnen ehe ich umkippte.

"Will!" schrie ich auf, als ich sah, dass dieser zu Boden ging. Ich eilte zu ihm, schaffte es grade noch so, einem weiteren Pfeil auszuweichen. Doch als ich mich nach dem Angreifer umschaute, traf schließlich doch der dritte Pfeil und ehe ich mich versah lag ich auch schon auf dem Boden. Es war wohl doch nicht so ungefährlich gewesen und die Tatsache, dass sich die Angreifer einfach so anschleichen konnten, beunruhigte mich zu tiefst.

Ich hörte nur noch am Rande meines Bewusstseins das Miku nach mir rief, dann bekam ich bereits nichts mehr mit und Miku nachdem sie der Pfeil getroffen hatte ebensowenig. Aus dem Schatten des Waldes tauchten derweil unsere Angreifer auf, düstere Gestalten in schwarz die uns beide nur kurz musterten, dann fesselten und auf Pferden wegbrachten. Es war keine lange Reise, sie führte vor erst nur in eine gut gesicherte Festung in einer Stadt auf der anderen Seite des Waldes wo man uns vorerst in getrennte Zellen steckte. Miku wurde noch ein Mittel verabreicht das ihre Magie unterdrückte und ebenso mir, zudem bekam ich als Werwesen noch Handfesseln aus Silber angelegt.

Man kettete mich an die Wand, sodass ich eigentlich absolut keine Bewegungsfreiheit hatte. Als ich aufwachte und diesen Umstand bemerkte, versuchte ich gleich mich mittels Magie zu befreien, doch außer ein schwammiges Gefühl in der Magengegend passierte da nicht sonderlich viel.
Etwas irritiert suchte ich die Zelle nach Will ab, doch sie war leer.
In Gedanken versunken starrte ich auf den Boden, es war meine Schuld, ich hätte besser aufpassen müssen.

Ich wachte erst nach einer ganzen Weile wieder auf, wollte sogleich aufspringen und stellte fest das ich an die Wand gekettet war. Dagegen tun konnte ich nicht viel, das merkte ich schnell außerdem holte uns kurz darauf bereits wieder jemand raus und schleppte uns beide grob in einen dusteren Raum, nur erhellt von Fackeln und erfüllt von einer dunklen Magie. Dort erwartete uns bereits jemand und ich konnte mir denken das es der König war.

Trotz meiner unterdrückten Kräfte spürte ich deutlich den dunklen Einfluss in diesem Raum. Die Person die uns erwartete, trug eine Kaputze tief ins Gesicht gelegt.
Seine Macht war unglaublich und genau wie Conri konnte ich mir denken wer das da vor uns war...nur was wollte er persönlich von uns? Schön Conri wurde gesucht...aber wegen einem Werwolf? Und dann war ich da ja noch, warum hatte man mich gefangen genommen...oder besser gesagt: Warum hatte man mich verschont?

"Na da haben wir ja einen interessanten Fang gemacht" verkündete eine dunkle, furchteinflößenden Stimme und dann wand sich die Gestalt zu uns um. "Ihr werdet mir noch nützlich sein...beide" meinte er nur mit einem gefährlichen Lächeln und fixierte uns mit stechend gelben Augen. Dann legte er bereits jedem von uns eine Hand auf den Bauch, dunkel violettes Licht leuchtete um seine Hände auf und wir beide verspürten einen stechenden Schmerz. Ich schrie auf, brach zusammen und mit einer leichten Handbewegung befahl er mich in sein Privatgefängnis zu bringen während er in Richtung Miku nur meinte: "Die da sperrt erstmal ein..und dann vermittelt sie an irgendwen" Und so wurde es dann auch gemacht.

Der Schmerz war grausam...was hatte er da gemacht? Ich brach zusammen und wurde in eine Zelle verfrachtet. Der Schmerzen hielten noch Stunden an, als hätte man etwas aus meinem Bauch geschnitten. Doch als es langsam erträglicher wurde, wurde ich bereits von zwei Männer abgeholt.
Sie brachte mich zu einer Käfigkutsche, wo ich grad genug Platz hatte zum sitzen und fuhren dann los. Wohin wusste ich nicht...nur das ich Will vielleicht nie wieder sehen würde...

Ich wurde in eine Art Turmzelle gesperrt...ohne Fenster, mit einer Tür aus dem härtesten Eichenholz das mit Silber verwirkt war so dass es keine Möglichkeit gab rauszukommen. Zusätzlich dazu kettete man mich noch an die Wand, diesmal wenigstens mit einer Fußfessel aber dennoch so das ich nicht mal bis zur Tür kommen würde und ließ mich dann im Delirium liegen. Dieser Schmerz war einfach grausam, es fühlte sich an als ob da etwas in mir wäre das da nicht hin gehörte.

Abermals vergingen Stunden, es wurde langsam dunkel, doch die Kutsche ruhte nicht. Lange Zeit saß ich nur da, die Schmerzen weiterhin ertragend und wartete auf mein Schicksal. Irgendwann dann gegen Morgen erreichten wir scheinbar unser Ziel. Ich hatte kein Auge zu getan, viel zu aufgewühlt und verwirrt war ich. Es war ein großes Anwesen, dunkel und finster, die dunkle Magie spürte ich auch hier, wenn gleich sie nicht so mächtig war wie beim König. Als die Kutsche hielt, zerrte man mich heraus, fesselte mich abermals hinter dem Rücken und schob mich in Richtung Eingang jener furchteinflößender Villa.