Deutschland

Es stimmte, an hochwertige Taucherausrüstung werden wir wohl schwer rankommen. “Aber zumindest andere Sachen, das ist schon ein Anfang. Aber bist du dir sicher, dein Gespartes hierfür aufzubrauchen? Ach und willst du eventuell noch was unternehmen, ehe wir zurück kehren?“, redete ich weiter und ass den Rest auf, bevor ich den Teller nochmals füllte. Sie war eine ausgezeichnete Köchin oder ich gab mich einfach mit wenig zufrieden.

"Ich bin mir sicher...schau, das ist ein Konto für Führerschein und Studium, dazu noch Kindergeld, Haushaltsgeld und mein Anteil von Mamas Lebensversicherung...ich brauch das nicht. Solange hab ich gar nicht vor hier zu bleiben" erklärte ich und schaute zu wie er sich noch mal nahm. Mir reichte ein Teller, aber im Waisenhaus hatte er wahrscheinlich nie wirklich was gekriegt und es war ja in Ordnung.

“Du musst es wissen.“, meinte ich nur dazu, schliesslich kann ich nicht viel beisteuern. Mein Konto war noch sicher in Obhut des Waisenhauses, das ich erst bekommen würde, sobald ich volljährig war. Als ich sah, das Scat nichts mehr nahm, deute ich kurz ne Geste an und ass ohne viel Bedenken den Rest. “Wenigstens den Abwasch kann ich machen“, entgegnete ich am Schluss und begann auch gleich damit.

Ich nickte nur und ließ ihn essen, nach dem Kämpfen hatte er sicher Hunger. Als er sich entschloss den Abwasch zu machen schmunzelte ich, ließ ihn aber machen. "Wir haben auch einen Geschirrspüler, weist du?" meinte ich aber doch, er musste sich ja nicht zuviel Arbeit machen. Allerdings rieb ich mir müde über die Augen, das wechseln hatte wohl doch seine Spuren hinter lassen.

Es gab wirklich nicht viel tun, so war ich relativ schnell fertig. Mit dem Geschirrspüler geht es doch recht fix, nicht wie im Waisenhaus, wo man alles noch von Hand machen musste. Die Töpfe und Pfannen wusch ich kurz mit der Hand ab. Danach suchte ich mir einen Schlafplatz, um meinen gewohnten Mittagsschlaf zu halten. Den wollte ich hier nicht vernachlässigen.

Ich zeigte Kenji die Zimmer, er war sicher auch müde. Wir hatten mehrere Betten zur Verfügung, je eins in jedem der 3 Kinderzimmer und dann noch das Doppelbett im Schlafzimmer meiner Eltern. Was ich jetzt brauchte war etwas Ruhe und noch Zeit in meinem Zimmer verbringen, zum vielleicht letzten mal. Deshalb ging ich auch in mein Zimmer, wünschte Kenji Gut Nacht und schloss die Tür hinter mir. Wo er schlief war mir egal, zur Auswahl stand genügend.

Scat zeigte mir noch, wo man überall übernachten konnte und dann wünschten wir uns schon gute Nacht. Ich ging vor dem Schlafen noch kurz duschen und legte mich dann alle Viere von mir gestreckt aufs Doppeltbett. Was für eine schöne Abwechslung mal wieder in einem Bett zu schlafen. Ich gähnte und schlief auch rasch ein. Jedoch war ich noch aufgewühlt von meiner Suchaktion, weshalb ich nicht ganz ruhig schlafen konnte. Was sich später aber beruhigte, daher würde ich auch nicht allzu früh wieder aufstehen.

Ich ließ mich einfach aufs Bett fallen und war froh noch mal in meinem Bett zu schlafen. Den Wecker stellte ich mir aber noch, nicht das wir noch verschlafen und den Bus verpassen würden. Es gab nicht allzuviele Busse mit denen wir nach Jena kommen konnten, praktisch fuhren nur 2 am Tag. Kurz darauf schlief ich dann auch traumlos ein und wachte auch nicht auf bevor der Wecker klingelte.

Als ich aufwachte, wusste ich zuerst nicht wo ich war, doch dann fiel es mir wieder ein. Wir waren ja zurück in der realen Welt und jetzt im Haus von Scat. Müde rieb ich mir die Augen und gähnte einmal herzhaft, ehe ich mich aus dem Bett schwang und es wieder zu Recht legte. Nachdem zog ich die Sachen von Gestern wieder an. Ich schlurfte in die Küche und trank eine kalte Milch mit Schokopulver. Ich schaute kurz zur Küchenuhr und fragte mich, wieso ich eigentlich immer so früh aufstand. “Vielleicht liegt es an der Tagwache vom Waisenhaus“, murmelte ich mit mir selbst und trank weiter.

Ich wachte tatsächlich erst auf als der Wecker klingelte, zog mir ein paar frische Sachen drüber und kam dann runter in die Küche. "Morgen" begrüßte ich Kenji und suchte dann ein paar Sachen fürs Frühstück zusammen. Mir genügte mein übliches Müsli und während ich aß erklärte ich den Tagesplan. "In einer halben Stunde kommt der Bus..wir fahren erst nach Eisenberg und dann von da nach Jena. Ich such dir nachher noch eine Sonnenbrille raus und Rucksäcke sollten wir auch mitnehmen..."

“Morgen“, erwiderte ich und lehnte das Frühstück ab, mir genügte die kalte Milch. “Alles klar, aber ich würde eine grössere Sporttasche bevorzugen. Mehr Platz und man kann diese ebenso leicht um die Schulter nehmen. An was hast du denn gedacht, was wir alles so mitnehmen sollten? Da wären sicher Arzneimittel, Badtuch, Badhosen und was zum Tauchen.“, warf ich meine Gedanken zum Thema in unsere kleine Runde.

"Sporttasche könne  wir kaufen, ich hab keine da...ja, Medikamente und sowas, Badezeug für dich und zumindest Schnorchel kriegen wir. Ansonsten eigentlich nichts...allenfalls noch Haken und dünne Schnur, dann können wir Angeln. Ein Boot ist eh zu groß zum mitnehmen, das werden wir dann drüben bauen" meinte ich und räumte nach dem Frühstück auf. Oma und Opa ließ ich noch einen Zettel da das ich in nächster Zeit bei Freunden übernachtete, dann konnte ich auch noch mal zurück kehren ohne das es wem auffiel. Dann brachen wir auch schon auf, ich nahm einen Rucksack und Geld für den Bus mit ansonsten brauchten wir nichts.

“Vielleicht wäre eine Taschenlampe für unter Wasser auch nicht das Schlechteste“, meinte ich noch zum Schluss und wartete auf Scat, bis sie den Brief fertig hatte. Zur Busstation liefen wir einem älteren Herr über denn Weg, den ich freundlich grüsste, aber auch nicht mehr beachtete. Scat kaufte auch schon zwei Fahrkarten und wir fuhren in Richtung Eisenberg.

"Stimmt. Und an Medikamenten würd ich mich auf was gegen Fieber, Schmerzen und Entzündungen beschränken..und natürlich Pflaster und Verbandszeug. Wir können nicht sonstwas mit uns rumschleppen." meinte ich und setzte mich im Bus mit Kenji nach hinten wo uns keiner störte. Zum Glück würde die Schule schon angefangen haben, ich hatte keine Lust einem aus meiner Klasse über den Weg zu laufen. Nach etwa einer halben Stunde waren wir in Eisenberg am Busplatz angekommen und stiegen auch gleich in den Bus nach Jena um.

“Verband und Pflaster sind wichtig“, meinte ich und zwinkerte ihr zu, da ich vor allem das meiste damals verbraucht hatte. Wir hatten direkten Anschluss nach Jena und wir setzten uns wieder ganz nach hinten. Doch dann stiegen einige Jugendliche ein, die es offenbar nicht so ernst nahmen mit der Schule und alberten etwas herum bis sie uns entdeckten. Ich hatte noch keinen von ihnen gesehen, aber sie kannten scheinbar Scat und tuschelten unter einander, ehe sie in unsere Richtung kamen. “Schulkameraden von dir?“, flüsterte ich und legte schützend einen Arm um sie. In der Höhle hatte sie erzählt, dass sie nicht gerade viele Freunde hat.

(ooc: die Schule hat schon angefangen, aber wir nehmen den ersten Bus?? ^^")

"Stimmt" meinte ich lächelnd zu ihm. Als dann aber doch einige auftauchten die ein paar Klassen höher waren als ich senkte ich nur den Kopf und zog mein Käppi tiefer ins Gesicht, damit mich keiner erkannte. Ich nickte nur zaghaft auf Kenjis leise Frage hin und war froh das er den Blick auf mich größtenteils bedeckte, besser gesagt schien es keiner von denen zu wagen uns anzusprechen und darüber war ich froh.

(ooc: ich werd jawohl meinen Busplan kennen XD Es gibt den Schulbus der fährt um 7:10 ist aber nur für Schüler mit Busausweis der erste offizielle Bus fährt 8:30, die Schule fängt allerdings schon 7:45 an^^)

Als ältere einstiegen, verkroch sich Scat zunehmend. “Du musst keine Angst haben“, flüsterte ich leise und nahm ihre Hand, um sie etwas zu beruhigen. Wir stiegen als letztes aus und ich hielt Scat weiterhin an der Hand. Wir wurden auch nicht weiter belästigt, sondern direkt in Ruhe gelassen. Ich drückte sie etwas gegen mich und meinte dann aufmunternd, “Sie sind weg und ausserdem bin ich bei dir. Sie können dir also gar nichts anhaben. Wo willst als erstes hingehen? Ich würde vorschlagen, dass wir zuerst die Sporttasche kaufen.“

(ooc: Ahh...das es so funktioniert wusste ich nicht ^^")

Ich hielt einfach nur seine Hand fest und war froh das uns keiner von denen ansprach, ließ auch nicht los als wir aus dem Bus ausgestiegen und die Jugendlichen in irgendeine Disco oder was auch immer verschwunden waren. "Ja, holen wir zuerst die Sporttasche..." meinte ich nur und führte ihn in die Innenstadt zum Jentower wo es so ziemlich alle Geschäfte gab die man suchte. Schnell hatten wir auch eine passende gefunden und suchten uns dann in einem Geschäft wo man alles mögliche zum Wandern und Tauchen bekam das restliche benötigte zusammen.

Wir besorgten so ziemlich alles in diesem Jentower und durchforsten so jedes Geschäft. Wobei das meiste für mich sein durfte. Mit voller Ausrüstung liefen wir aus dem letzten Laden. “Wir werden wohl noch etwas auf den Bus warten müssen, hast du Lust auf ein Eis?“, fragte ich um sie ein wenig aufzumuntern. Seit dem Bus war sie ein wenig still und verängstig wir mir es schien. “Ich kann dich leider nicht einladen.“, fügte ich noch etwas entschuldigend lächelnd an.

Ich stimmte lächelnd zu als er vorschlug ein Eis essen zu gehen. "Klar. Hier gibts eine schöne Eisdiele mit echt großen Eisbechern." meinte ich und zog ihn auch gleich in die Richtung. "Ach macht doch nichts. Du hast mir oft genug das Leben gerettet" Grinsend stupste ich ihn in die Seite und dann setzten wir uns schon auch schon in das kleine aber schön Eiscafe und bestellten.

Sie zog mich aufgrund von diesem Vorschlag direkt in ein Eiscafe. “Was darf es denn sein?“, fragte der Verkäufer freundlich. “Ich nehme mir davon eine Kugel, dieses hier noch und als letztes das Eis hier.“, sagte ich und deutete jeweils kurz auf das Eis hinter dem Glas. Dankend nahm ich mein Becher entgegen. Ich hatte mich für Melonen, Schokolade und Erdbeere entschieden. Meine drei Lieblings Sorten. “Und was darf es für die junge Dame sein?“, wandte sich der Verkäufer nun an Scat

"Ich nehme Schokolade, Kirsche und Pfefferminz" nannte ich meine 3 Lieblingssorten und nahm dankend das Eis entgegen. Ich gab dem Verkäufer das entsprechende Geld und wir setzten uns an einen der kleinen Tische. Heute war wirklich schönes Wetter und es tat gut einfach mal friedlich in der Sonne zu sitzen und einfach nur das Eis zu genießen.

Wir sassen an einem kleinen Tisch und genossen unser Eis. Auch schien sich das Wetter gut zu halten. “Schöner warmer Tag und ein klar blauer Himmel. Das Ideale Wetter um mit Freunden unterwegs zu sein findest du nicht?“, begann ich ein wenig Smalltalk zu führen. Nicht das wir genug von diesem Wetter auf der Insel gehabt hätten, aber dort hatten wir hauptsächlich was unternommen, anstatt den Tag zu geniessen. Ich kratzte ein wenig Eis auf den Löffel und hielt ihn ihr hin. “Willst du mal probieren?“, fragte ich.

"Genau" stimmte ich ihm zu und schaute lächelnd in den Himmel. Auf seine Frage hin ob ich mal kosten wollte nickte ich nur und kostete von seinem Eis, schob ihm aber sogleich auch einen Löffel von meinem Eis in den Mund. Es schmeckte gut, aber der Tag war sowieso zu schön als das man irgendwas mit schlecht bezeichnen konnte. Der Bus würde erst in einer Weile kommen, da hatten wir noch genug Zeit um in aller Ruhe unser Eis zu essen.

Ich bekam selten Glace, weshalb ich kaum etwas daran auszusetzen hatte. Nur wenn es was übrig hatte und gerade ein besondere Tag war und der Chef gute Laune besass. “Interessante Mischung, obwohl wir bei uns eh nur sehr wenigen Sorten zu Auswahl hatten. Ich kenne zum Beispiel nicht dieses Grüne, wie hiess da noch gleich, Pfefferminz?“, redete ich weiter und ass an meinem Eis.