Insel Fortuna

Ich nickte nur leicht als er meinte das von dem Ding Magie ausging und blieb weiter dicht bei ihm stehen. Als das was auch immer auf die Blätter deutete wurde auch mir klar was er meinte. "Wenn es wieder regnet wird der Felsen wieder sinken...dann sollten wir besser nicht hier drinn sein...Vielleicht schaffen wir es, aber..." Auszusprechen das wir auch sterben konnten wagte ich nicht zu sagen. Wobei wir hier drinnen eigentlich relativ sicher sein sollten.Die Bücher und Blätter waren ja weder nass noch sahen sie aus als würden sie herumgeschleudert werden. Hieß wir hatten eine Chance.

Die Gestalt lachte nur. “Ja, ihr werdet sterben, denn eine gewisse Person von euch hat die Falltüre offen gelassen.“, meinte die Gestalt und löste sich in Nichts auf. Ich nahm Scat am Arm und rannte Richtung Ausgang, doch da strömte uns schon Wasser entgegen. Ich nahm das Seil nach vorne und band mich an. “Hier, schnell, binde dich an. Ich will dich nicht verlieren“, meinte ich hastig und überlegte wie wir hier rauskommen würden. Denn jumpen würden wir nicht können und da waren noch die Zombies.

Verdammt, die Falltür... Ich nickte nur hastig auf seine Anweisung hin und band mich fest, stolperte einfach Kenji nach. Wohin sollten wir nur? An den Zombies konnten wir nicht vorbei, aber dann fiel es mir ein: "Die Falltür! Da war doch ein Raum mit einer Falltür" rief ich Kenji zu. Selbst wenn dort das Wasser rein kam könnten wir es bis raus schaffen und dann würde ich uns durch jumpen raus bringen, selbst wenn das mich das letzte bisschen Kraft kosten würde das ich momentan hatte.

“Wir werden wohl keine andere Möglichkeit haben, der Schmiederaum hat keine Ausgänge und nur Untote. Im Raum der Falltüre gibt es eine weitere Tür, die wir nicht erkundet haben.“, fasste ich zusammen und kämpfte gegen die Wassermassen an. Doch der Gang füllte sich komplett mit Wasser, so mussten wir tauchen. Im Raum der Falltüre strömte es wie ein Wasserfall den Schacht herunter. Ich verschnaufte kurz und schaute mich nach Scat um.

Ich wurde mehr von Kenji mitgezogen als das ich selber tauchte, hatte genug damit zu tun nicht zu ertrinken und hustete Wasser aus. "Nicht umdrehen, weiter" meinte ich nur und ließ ihn vorraus klettern. Wenn wir es nicht hier raus schafften würden wir ertrinken und darauf hatte ich nun wirklich keine Lust. Einmal war ich schon fast in einem See ertrunken und hatte mir damals vorgenommen nur noch zu schwimmen wenn es absolut nötig war und ansonsten jegliches Wasser außer Schwimmbad zu meiden.

Wir gingen weiter und ich versuchte die Stufen zu erklimmen, aber das fallende Wasser sorgte dafür, dass ich immer ausrutschte und es mir somit unmöglich machte. Ich zog Scat näher an mich, damit wir beide im Schacht Platz fanden. “Wir müssen warten, bis sich alles mit Wasser auffüllt, damit wir langsam nach oben kommen“, schrie ich Scat an, da es hier ziemlich laut war. Für den Fall, das sie mich nicht hören konnte, machte ich noch einige Gesten.

Ich nickte nur hastig, verstand die Sachlage auch wenn ich sichtlich Panik hatte bei der Vorstellung unter Wasser sein zu müssen. Still drückte ich mich leicht an Kenji, sand ein Stoßgebet zu allen Göttern die mit Wasser zu tun hatten und mir in den Sinn kamen und hoffte einfach das es bald vorbei sein würde. Es würde nichts nützen wenn ich jetzt panisch wurde und wenn ich ruhig blieb konnte ich länger die Luft anhalten was wohl unumgänglich sein würde.

Wir mussten nicht tauchen, sondern einfach warten bis der Wasserspiegel bis zur Falltüre gestiegen ist, solange treiben wir an der Oberfläche. Auch wenn das Wasser uns nach unten drücken wollte, so fand man genug Halt. Einen Arm schlang ich um Scat und mit der anderen Hand hielt ich mich an den Stufen im Felsen fest. Es dauerte einige Zeit, ehe wir oben angelangten. Ab hier kämpften wir den Gang nach draussen entlang, wobei ich hier mein Schwert benutzte, wie damals beim Klettern. Bei den Ruinen tobte ein Sturm. “Kannst du jumpen oder sollten wir einen anderen Weg suchen?“, sagte ich zu Scat, als wir den Platz erreichten.

Ich war froh als wir endlich aus der Ruine raus waren, auch wenn wir jetzt mitten in einem Sturm standen. "Ich packs schon" rief ich gegen den Wind an als Kenji fragte ob ich es schaffte zu jumpen, packte fest seine Hand und zog ihn mit. Ungeachtet dessen das es mich zum wieder holten mal bis an den Rand meiner Kräfte brachte konzentrierte ich mich fest darauf das wir in der kleinen Höhle wo wir den Rest unserer Sachen gelassen hatten, schaffte es auch dorthin brach aber keine Sekunde später bewusstlos zusammen.

Wir waren wieder in der Kuppel und den vielen Pflanzen. Es wurde bereits wieder Nacht, aber das Unwetter tobte weiter, jedoch an diesem geschützten floss alles Wasser in sicheren Flüssen tief in den Berg. Somit war es hier trocken. Ich legte Scat sanft in den Sand, zog meinen Mantel aus und legte ihn unter ihren Kopf. Um die Höhle zu erleuchten zündete ich die restlichen Fackeln an, obwohl sie etwas nass geworden sind, war das für mich kein Hindernis. Ich legte mich zu Scat und kuschelte mich eng an ihr. Das sie wieder alle Energie verbraucht hatte würde sie sich sonst noch eine Erkältung holen. Ich schlief selbst bis zum nächsten Morgen durch.

Ich blieb länger als vorher bewusstlos, fing auch in der Nacht an zu fiebern. Zweimal kurz nach einander so stark erschöpft zu sein tat mir nicht gut und strapazierte auch meinen Körper ziemlich. Selbst als es dann wieder Tag wurde kam ich nur alle paar Stunden kurz zu Bewusstsein und dämmerte dann wieder weg. Zumindest war Kenji da, worüber ich froh war denn er kümmerte sich um mich und war einfach da.

Ich deckte sie gut zu und strich ihr besorgt durchs Haar, ehe meine Hand auf ihrer Stirn ruhte. Möglicherweise hatte sie doch Fieber oder ähnliches bekommen. Ich wusch mein Hemd, rollte es zusammen und legte es über ihre Stirn. Das würde zumindest etwas kühlen. Danach bewaffnete ich mich mit sauberem Trinkwasser und jedes Mal wenn sie kurz zu Bewusstsein kam, drängte ich ihr auf etwas zu trinken. So pflegte ich Scat den ganzen Tag und wechselte das Hemd zwischendurch aus.

Dank Kenjis fürsorglicher Pflege ging es mir langsam wieder besser, auch wenn ich immer noch ziemlich geschwächt war. Jedenfalls kannte ich jetzt meine Grenzen ziemlich deutlich und würde den Fehler mich so zu überanstrengen nicht so schnell noch mal machen. Am Abend ging es mir dann soweit gut das ich aufwachte und mich vorsichtig aufsetzte.

Ich ernährte mich von dem was noch so übrig war und später als das Unwetter nachgelassen hatte, suchte ich in der näheren Umgebung genug zu Essen. Am Abend ging es Scat so viel besser, dass sie sich aufsetzen konnte. Ich hielt ihr heissen Tee hin, den ich im Rucksack gefunden hatte und für sie vorbereitet hatte. Kochendes Wasser zu kriegen war noch das kleinste Problem. “Ich hoffe du bist wohlauf.“, sagte ich und drückte sanft die Tasse in die Hand.

Ich nahm dankbar die Tasse und wärmte erstmal nur meine Hände daran bis der Tee soweit abgekühlt war das man es bedenkenlos trinken konnte. "Halbwegs ja.." antwortete ich nur schwach auf seine Frage hin. Das Fieber war noch leicht da, besserte sich aber nur mit jumpen und wechseln sollte ich mich wohl die nächsten Tage eher zurückhalten.

“Willst du ein warmes Bad nehmen? Jetzt da wir wieder hier wären, dürfte das kein Problem sein. Ich werde mir jedenfalls eins genehmigen, nach all den Strapazen.“, meinte ich noch, ehe ich mich auszog uns ins Becken ging. Ich begann es sogleich aufzuheizen, denn ich hatte mich magisch zumindest fast vollständig regeneriert. Es war eine wohltuende Tat sich einmal wieder zu waschen, vor allem da ich mit Zombies und Affen kämpfen musste.

"Ja, das wäre schön..." antwortete ich auf seine Frage hin ob ich ein Bad nehmen wollte, zog mir ebenfalls die Sachen aus und stieg dann zu ihm ins Becken auch wenn es noch nicht vollständig war. Vorläufig begann ich erstmal mich ordentlich zu waschen und säuberte auch meine Sachen gründlich eh ich zu Kenji rüber rutschte und mich an ihn lehnte. So gut das ich groß zu irgendwas in der Lage war ging es mir noch nicht, wir würden das ganze wohl erst mal langsam angehen müssen.

Ich lächelte leicht, als sie zu mir kam und strich ihr behutsam über den Rücken. “Viel Ruhe ist das was du jetzt brauchst“, flüsterte ich. “Ich wäre untröstlich, wenn dir was Schlimmes passiert. Unsere nächste Etappe wird im Meer stattfinden. Hast du Angst?“, redete ich weiter, während ich sie sanft massierte. Ich hatte zwar noch keinen Plan, wie wir vorgehen sollten, aber das war im Moment nicht wichtig.

Ich schloss die Augen und genoss die Massage. Ja, Ruhe würde mir gut tun... "Angst nicht...ich mag nur Wasser nicht besonders. Nicht seit ich einmal fast ertrunken bin..." gab ich zu, auch wenn nicht besonders die Untertreibung des Jahrhunderts war. Was ich mich eher fragte ist wie wir im Meer irgendwas finden sollten..wir hatten kein Boot und keiner von uns konnte unter Wasser atmen.

“Zweimal eine Gehirnerschütterung, beinahe ertrunken...“ Ich seufzte leicht. “Du hast mehr erlebt als ich und das will schon was heissen.“, meinte ich und nahm sie in die Armen nach der Massage. “Wir müssen uns wohl zuerst etwas ausdenken, bevor wir in Tiefe können oder wir holen uns Material von der realen Welt.“, offenbarte ich meine Gedanke nach einer Weile des Schweigens zur weiteren Nachforschung der Insel. Ich schluckte und fügte noch an, “Ich könnte diesmal etwas besorgen. Ich denke in die normale Welt kann ich sicher zurück kehren.“

"Nicht grad tolle Familie...." murmelte ich nur und lehnte mich an ihn. "Nur tauchen wird kaum reichen" meinte ich nur auf seine Überlegungen hin, schaute ihn dann aber an als er schluckte und meinte das er diesmal etwas holen könnte. "Du musst nicht zurück wenn es dir schwer fällt...wir schaffen das auch so irgendwie" sagte ich nur und strich ihm über den Arm.

“Aber woher sollten wir sonst anständiges Material finden? Und uns gehen die Medikamente aus, sowie der Verband“, flüsterte ich weiter und folgte mit den Augen ihrer Hand. Sie strich über den Verband der die Wunde von der Zange bedeckte und löste ihn dadurch ab. Es tat nicht weh oder dergleichen, auch wenn es schlimmer aussah, als es tatsächlich war. Ich hatte in der letzten Zeit oft Verletzungen davon getragen, da war ich abgehärtet.

"Ich könnte auch zurück...brauch nur ein bisschen Zeit zum ausruhen..." meinte ich. Den Verband löste ich vorsichtig ganz ab, säuberte ihn und kümmerte mich auch um die Verletzung darunter. Sah ziemlich schlimm aus, aber wenn es etwas schlimmeres wäre würde er bestimmt etwas sagen. "Wir kriegen das schon hin. Ein Boot könnten wir auch aus Ästen und Lianen bauen, bei den Medikamenten müssen wir halt aufpassen und sonst wird das schon"

“Und wo soll das hinführen? Wir brauchen etwas, damit wir länger tauchen können. Sauerstoffflaschen und Taucherausrüstung.“ Ich liess sie gewähren und betrachtete wie sie die Wunde versorgte. “Wenn ich zurück gehe, kann es sein, dass sie mich erwischen würden, dafür das benötigte Material schneller besorgen. Andernfalls können wir, wenn du dich erholt hast, auch zusammen in die Welt zurück kehren?“ Ich küsste sie kurz, als Dankeschön für das reinigen der Wunde.

"Schnorchel wären schon mal ein Anfang..." meinte ich. "Naja wenn du erwischt wirst kommst du vielleicht nicht wieder..." gab ich zu bedenken. "Und ob ichs momentan schaffe uns beide zurück zu mir nach Hause zu bringen weis ich nicht..außerdem hab ich mich bald 2 Wochen da nicht blicken lassen, die denken noch sonstwas wenn ich da einfach auftauche. Aber Platt wäre da für uns beide und auffallen würde es wohl eh keinem..."