Insel Fortuna

King Kong war ganz offensichtlich wirklich scharf darauf Kenji umzubringen und ich konnte nicht wirklich etwas dagegen tun. Die Steine brachte auch nichts weswegen ich es ließ und einfach versuchte mir irgendwas zu überlegen. Ich könnte Kenji wegholen aber das würde auf dauer auch nicht klappen oder ich schaffte King Kong weg, aber wohin? Wenn ich ihn in eine andere Welt brachte würde ich vielleicht nicht in der Lage sein es zurück zu schaffen aber alles andere würde wohl nicht viel bringen.

Wir kämpften rastlos weiter, bis ich wieder mein Schwert verlor. Anstatt es zurück zu holen, entfernte ich mich von der Stelle, wo die Klinge im Boden steckte. Aber hier konnte ich nur noch sehr knapp den Hieben ausweichen und meine Feuermagie erlaubte es zumindest, ihn ein wenig von mir fern zu halten. Als King Kong Scat den Rücken zukehrte um mich zu töten, entlud ich einen gewaltigen Feuerstrahl auf ihn. “Das Schwert!“, schrie ich, während ich den Strahl aufrecht erhielt. Denn King Kong musste das Feuer mit dem Schwert abwehren, deshalb wäre er von hinten ungeschützt und man konnte ihn leicht stark verwunden. Hoffentlich würde Scat schnell genug reagieren, ehe ich am Ende meiner Kräften war.

Ich blieb so dicht ich konnte bei den beiden Kämpfenden und schnappte mir auch Kenjis Schwert als er es verlor, eher in der Idee es ihm zurück zu geben aber dann rief er mir zu das ich es benutzen sollte. Der Moment war gut aber ich war nicht so stark wie Kenji und konnte das Ding gerade so halten. Aber mit Jumpen würde es gehen also packte ich das Schwert so fest ich konnte, lief los und jumpte so das ich direkt über King Kong auftauchte, sodass es durch die Wucht des Falls bis zum Heft in seinen Rücken gerammt wurde, an einer Stelle wo er es nicht so schnell wieder rauskriegen würde. Durch sein Aufbäumen wurde ich nach hinten geschleudert und landete hart auf dem Sand.

Als King Kong sich vor Schmerz krümmte, vernachlässigte er sogleich auch die Verteidigung gegen mich und das Feuer verbrannte ihn gnadenlos. Er wälzte sich am Boden, jedoch verschlimmerte er dadurch nur die Wunde, wo mein Schwert steckte, und bald war der Sand getränkt in Blut. Am anderen Ende ging ich auf die Knie, danach wurde es mir schwarz vor Augen und wurde bewusstlos. Der Affe konnte sich das Schwert aus dem Leib ziehen, aber dieser Kampf wird bei ihm üble Narben hinterlassen. Geschlagen suchte er Zuflucht im Dschungel.

Kenji brach zusammen kurz nachdem er King Kong verbrannt hatte, selbiger floh in den den Dschungel ließ allerdings zumindest Kenjis Schwert zurück. Zu ihm hatte ich mich inzwischen rasch hingehockt, richtete ihn auf und lehnte seinen Oberkörper an meinen während ich nachschaute ob er irgendwelche Verletzungen hatte oder nur vor Erschöpfung ohnmächtig geworden war.

Auch ich vergoss in dieser Schlacht mein Blut, jedoch nicht in solchen Massen, wie der Affe. Während des Duells und nachdem ich ohne Schwert kämpfte, konnte mir King Kong natürlich mehrere Schnittwunden zufügen. Bis auf eine, die sich über den Rücken hinzog, waren aber alle nicht besonders tief geraten. Nun lag ich schlaff in den Händen von Scat und würde bis zum nächsten Morgen wohl in diesem Zustand bleiben.

Ich war ein mal mehr froh über meine Weltenwechselfähigkeiten, anders hätte ich es wohl schlecht geschafft ihn zurück in die Höhle zu kriegen. Vorsichtig bettete ich ihn auf den Boden, legte ihn allerdings auf den Bauch damit ich die größere Wunde an seinem Rücken besser versorgen konnte und begann dann damit sie auszuwaschen und zu verbinden.

Ich stöhnte vor Schmerz etwas in Bewusstlosigkeit und meine Muskeln verkrampften sich, aber entspannten sich wieder und ich lag wie vorher kraftlos am Boden. Ich hatte sie mir zugezogen, als ich mich unter einem Schwerthieb ducken wollte, jedoch hatte King Kong genug früh reagiert. Als Scat mich verband, ging ich in einen unruhigen Schlaf über. Dennoch kehrte meine Magie langsam zurück, die sich viel schneller zu erholen schien, als der Körper. Als Scat mich aufsammelte und in die Höhle brachte, war mein Körper unterkühlt, aber nach der Versorgung nahm ich wärmere Temperaturen an.

Ich schaute besorgt als Kenji leise stöhnte, war aber froh das er zumindest nicht mehr so kühl war. Nachdem ich seine Verletzungen ausgewaschen, mit Salbe eingeschmiert und verbunden hatte blieb ich einfach bei ihm sitzen, bettete seinen Kopf in meinen Schoß und strich ihm durchs Haar. Hoffentlich wacht er bald wieder auf... dachte ich still.

Ich schlief bis zum Morgen in einem unruhigen Schlaf durch. Ich öffnete langsam die Augen und blickte Scat entgegen. “Scat“, murmelte ich leise. Offenbar hatten wir zwei die erneute Auseinandersetzung mit King Kong überstanden. Ich versuchte mich aufzurichten, zog aber scharf die Luft ein vor Schmerzen und liess es bleiben. Die Hälfte meines Körpers war mit Verband abgedeckt.

"Morgen" meinte ich sanft auf Kenjis geflüstertes Scat hin als er endlich aufwachte und lächelte ihn leicht an. Als er versuchte sich aufzurichten und es offenbar aufgrund von Schmerzen ließ half ich ihm vorsichtig sich zumindest aufrecht hinzusetzen. Im Liegen konnte er schwer etwas essen oder trinken und das brauchte er jetzt abgesehen von Ruhe noch am meisten.

Es fühlte sich an, als würde ein Teil meines Rückens fehlen. Natürlich täuschte die Wunde die Verletzung grösser vor, als sie tatsächlich war. “Wo ist King Kong jetzt?“, fragte ich müde und dachte schon er würde draussen tot am Boden liegen. Schliesslich hatten wir ihn stark getroffen. Danach blickte ich sie an und fragte etwas besorgt, “Und wie geht es dir?“ Das war die richtige Frage, von jemand, der beinahe umgekommen wäre.

"Weg...er ist in den Dschungel gelaufen. Hoffen wir das er seinen Verletzungen erliegt oder zumindest nie mehr wieder kommt" beantwortete ich seine Frage, strich ihm aber leicht über die Wange und küsste ihn sanft als er fragte wie es mir ging. "Mir gehts gut...wichtiger ist das du dich jetzt erholst" sagte ich nur. "Ich hab die Verletzungen zwar versorgt aber das erreicht keine Wunder"

“Wohl kaum, wahrscheinlich kommt er in der ungünstigsten Lage wieder zurück“, meinte ich etwas hoffnungslos. Bis jetzt konnten wir King Kong nicht beseitigten und ich zweifelte schon fast daran, dass wir es jemals schaffen würden. Er war in einer Hinsicht schon fast so zäh wie ich, wenn nicht sogar mehr. Ihr Kuss heiterte mich ein wenig auf und sagte, “Das ich getroffen habe zählt schon als Wunder.“ Ich küsste sie ebenfalls.

"So wie wir ihn kennen ja..." murmelte ich nur und wollte gar nicht wissen ob das nun Zufall oder Schicksal war. Allerdings musste man zugeben das die beiden sich ziemlich ähnlich waren... "Ich frag mich wo er das Schwert her hat.." meinte ich halb zu mir selbst und streichelte ihn. Zumindest hatten wir jetzt unsere Ruhe und das war erstmal das wichtigste.

“Er kennt sich hier besser aus, als wir. Wer weiss, womöglich kennt er noch mehr Orte von der alten Zivilisation. Vielleicht ist darunter auch ein Waffenlager.“, sagte ich meine Vermutung zu ihrem Gedanken, den sie laut gedacht hatte. Dann meldete sich mein Magen mit einem Knurren. “Kannst du mir mal was zu Essen rüber reichen“, sagte ich dann etwas peinlich berührt.

"Vielleicht sollten wir ihm mal folgen...und dann ausräuchern" ging ich auf seine Vermutung ein. Lächelnd reichte ich ihm ein paar Früchte als er danach fragte. "Klar" Auch etwas Wasser in einer Flasche gab ich Kenji, er sollte auch was trinken. Dann setzte ich mich einfach neben ihn, lehnte mich leicht an die Wand und versuchte ein bisschen zu schlafen.

“Gefährlich jemand zu verfolgen, der sich in der Umgebung besser auskennt.“, meinte ich und ass die Früchte, ehe ich das Essen mit Wasser runterspülte. Als Scat sich neben mir setzte, lehnte ich mich leicht an sie. Wobei ich kurz zusammen zuckte, als die Wunde am Rücken der Höhlenwand entlang rutschte. Ich war ebenfalls nicht richtig erholt und daher noch extrem müde, deshalb schlief ich nach dem Essen auch schnell wieder ein.

"Schon möglich..." murmelte ich nur, legte einen Arm um Kenji als er sich anlehnte und schlief dann auch kurz nach ihm ein. In der letzten Nacht hatte ich kein Auge zugetan und über ihn gewacht weshalb ich ja jetzt auch so müde war. Ich schlief dann auch müde bis zum nächsten Morgen.

Ich wachte wohl wieder als erster auf, wobei die Schmerzen dabei halfen. Der Heilungsprozess hatte eingesetzt, aber auch das Adrenalin hatte nachgelassen vom Kampf, weshalb ich nun wieder mehr Schmerzen wahrnahm. Ich stöhnte und biss die Zähne aufeinander. Draussen ging wohl gerade die Sonne auf. Nach ein paar Versuchen mich selbst zu bewegen, blieb ich nach Misserfolg einfach and der Wand. “Scat“, flüsterte ich und rüttelte sie sanft, damit sie aufwachen würde. Ich tat das nur sehr ungern und wollte sie auch weiterschlafen lassen, aber ich brauchte dringend etwas, womit ich die Schmerzen lindern konnte.

Ich wachte langsam auf als Kenji an mir rüttelte, blinzelte verschlafen und fragte schläfrig: "Ist was passiert..? Brauchst du irgendwas..?" Müde rieb ich mir über die Augen um wach zu werden und stellte fest das jetzt gerade erst die Sonne aufging, was nicht so viel zum munter werden beitrug. Aber Kenji war wichtiger zumindest solange er verletzt war und nicht ganz alleine zurecht kam.

“Kannst du mir eine Schmerztablette geben? Ich kann mich irgendwie noch nicht richtig bewegen. Du kannst dich auch nachher wieder hinlegen.“, sagte ich ihr, wobei ich mehrmals unterbrechen musste, um den Schmerz zu unterdrücken. “Die Wunde am Rücken hat es in sich.“, fügte ich noch an, um anzudeuten was mir am meisten Probleme machte. Ich probierte ein wenig zu lächeln, damit sie sich nicht allzu viele Sorgen machte.

"Klar" sagte ich nur und kramte gleich zwei raus. So wie es sich anhörte hatte er die wirklich nötig. "Vielleicht hats dein Rückgrat ein bisschen mit erwischt..." meinte ich besorgt. Das könnte dann wirklich schlimm sein, so was kann Lähmungen hervorrufen und ziemliche Schmerzen verursachen. Mein Vater war auf der Rückenstation eingesetzt gewesen und hatte bei jedem kleinen bisschen Rückenschmerzen ein riesen Theater draus gemacht.

Ich schluckte die Tabletten mit ein wenig Wasser herunter. Die Tabletten würden nicht sofort wirken, weshalb ich kurz Ablenkung suchte. “Das kann ich nicht beurteilen. Ich kann mich bewegen, aber der Schmerz wird so stark, dass ich es lieber bleiben lasse.“, meinte ich und dachte dass ich jetzt schon in einen Rollstuhl leben musste. Was nicht gerade eine sonderliche schöne Vorstellung war. “Du hast meine Wunde versorgt, da ist dir nichts spezielles aufgefallen?“, fragte ich, nun sichtlich nervös. Es wurde in Mitleidenschaft gezogen, aber nichts, das mit der Zeit nicht verheilen oder bleibende Schäden hinterlassen würde, bis auf eine Narbe.

Ich nickte leicht als er beschrieb was er fühlte und soweit ich das beurteilen konnte klang es nicht gerade gut. "Kenji ich bin kein Arzt...ich hab nur eine Menge gelesen und einen Vater gehabt der Krankenpfleger war." erklärte ich leicht verzweifelt. "Wir sollten einfach abwarten..vielleicht gehts dir ja morgen schon besser" meinte ich nur und nahm ihn in den Arm.