Vanuatu

Wie üblich war es schon früh am Morgen warm und schwül, der Nebel der Dämmerung über dem Meer rasch verfliegend. Die wenigsten dürften ihn sehen. Ich war meinem sommerlichen, individuellen Schlafrhythmus folgend schon vorher wach, genoss mein frisches Obst als Frühstück im ersten Licht, sitzend im Fenster. Checkte dann meinen Computer für die diversen Newsletter von Wissenschaftsmagazinen denen ich folgte, schaute in ein paar Foren und sammelte darauf Themen für meine nächstes extensives Studium – verschob die Aufgaben selber aber auf den Nachmittag. Heute war einer der Tage an denen Touren für die Kreuzfahrtpassagiere in die nächsten Dörfer liefen und da wollte ich meine Ruhe. Und die würde ich am ehesten im Dschungel finden.
Bewaffnet mit meinem üblichem Pack machte ich mich auf, kümmerte mich wie auch sonst nicht darum wer anderweitig im Haus war, was meine Eltern vorhatten. Wenn es etwas wichtiges gab setzten sie es vorab auf den Terminkalender (Mum) oder machten es spontan (Dad). Vor ihnen aufzustehen verhinderte das nur.
Gewohnte Wege hatte ich nicht, schlug mich so durchs Gebüsch. Oder eher, huschte in eine willkürliche Richtung mit so wenig Schaden an der Natur wie möglich. Vorläufig wollte ich nur hinauf auf einen der verborgenen Hügel, sehen ob sich an den Höhlen etwas getan hat. Hoffte das Glück zu haben eine Wildkatze zu beobachten – doch zunächst entdeckte ich nur einen neuen Wasserlauf, folgte ihm weil ich sowieso kein festes Ziel hatte. Schließlich öffnete es sich zu einer kleinen Richtung um eine Ansammlung Felsen und ich stieg hinauf, zog meine Schuhe aus und freute mich an dem warmen Stein. Stand ganz still bis die Vögel wieder ihren normalen Ruf hatten, der Wind sich nicht versteckte und ich aus halb geschlossenen Augen Eidechsen näher huschen sah. Vor Schlangen oder anderen Gefahren hatte ich keine Angst, hatte dies schon viel zu oft getan ohne das etwas passiert war – außer dass die Tiere wegliefen sobald ich mich regte. Nicht dieses Mal.

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